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Wissenschaftlich belegt: Recycling wesentlich für Klimaschutz / ALBA Group fordert Mindestquoten für Rezyklat-Einsatz

+++ Fraunhofer-Studie vorgelegt +++ ALBA Group erzielt im Jahr 2019 rund ein Prozent der bundesdeutschen Treibhausgas-Einsparungen im Vergleich zu 1990 +++ Insgesamt seit 2007 Einsparung von circa neun Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2019 +++ Nutzung der deutschen EU-Präsidentschaft zur Stärkung von Recycling +++ Effektiver Klimaschutz erfordert Zusammenarbeit entlang der kompletten Wertschöpfungskette

Berlin. Die Verwendung von Recyclingrohstoffen trägt unmittelbar zum Klimaschutz bei. Das geht aus der heute veröffentlichten Studie „resources SAVED by recycling“ hervor, die das Fraunhofer-Institut UMSICHT im Auftrag der ALBA Group erstellt hat. Danach hat die ALBA Group im Jahr 2019 durch die Kreislaufführung von 6 Millionen Tonnen Wertstoffen mehr als 4,2 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase vermieden. Dies entspricht rund einem Prozent der deutschen CO2-Einsparungen im direkten Vergleich der Jahresemissionen 1990 zu 2019 oder auch dem jährlichen positiven Klimaschutzeffekt von rund 59 Millionen Bäumen. Gleichzeitig wurden durch das Recycling im Vergleich zur Primärproduktion 32,3 Millionen Tonnen Ressourcen wie beispielsweise Rohöl, Bauxit oder Eisenerz eingespart.

„Recycling verursacht signifikant weniger Treibhausgas-Emissionen als die Verwendung von Primärrohstoffen“, sagt Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group. „So spart etwa der Einsatz unserer qualitätsgeprüften Recyclingkunststoffe mehr als 50 Prozent Treibhausgase gegenüber der Produktion von Kunststoffen aus Erdöl ein. Ein besseres Argument für die stärkere Nutzung von Rezyklaten gibt es nicht.“ Umso unverständlicher ist es aus Sicht des Umweltdienstleisters, dass der Deutsche Bundestag es bei der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes erneut versäumt hat, Mindestquoten für den Rezyklat-Einsatz vorzugeben. „Hier wurde eine weitere Chance vertan, den Übergang von einer ressourcenintensiven zu einer CO2-armen Wirtschaftsweise voranzutreiben, bei der Rohstoffe nicht verloren gehen, sondern im Kreislauf geführt werden.“ Die Bundesregierung sollte jetzt zumindest die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um verpflichtende Quoten für den Rezyklat-Einsatz gesetzlich zu verankern – gerade auch mit Blick auf das von der EU-Kommission angekündigte verschärfte Klimaziel. „Der Entschließungsantrag des Deutschen Bundestages dazu ist viel zu zaghaft formuliert. Die Bundesregierung muss ihn gleichwohl zum Anlass nehmen, nun in Brüssel Tempo aufzunehmen, um Märkte für Rezyklate zu schaffen. Unabhängig davon arbeiten wir weiter unbeirrt daran, die Recyclingqualität zu verbessern und so den Weg für eine klimafreundliche Welt ohne Abfall zu ebnen“, so Schweitzer.

„Wie hoch das Klimaschutzpotenzial von Recycling heute schon ist, zeigt unsere Ökobilanzierung auf das Kilogramm genau“, sagt Dr.-Ing. Markus Hiebel, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer-Institut UMSICHT. „Je besser die einzelnen Akteure in der Wertschöpfungskette von Produkten und Verpackungen zusammenarbeiten, desto höher sind die möglichen Einspareffekte.“ Der Wissenschaftler beobachtet eine zunehmende Bereitschaft aller Beteiligten, Verantwortung zu übernehmen und enger zusammenzurücken. So hätten sich viele Hersteller mittlerweile verpflichtet, Recyclingrohstoffe in ihren Produkten zu verwenden. „Insgesamt sollten mehr Anreize zur Erhöhung des Rezyklat-Einsatzes geschaffen werden. Wenn der Rezyklat-Anteil zum Kaufkriterium bei der Beschaffung wird, stärkt das die Nachfrage deutlich“, so Hiebel.

Wie sich die Recyclingaktivitäten der ALBA Group auf das Klima und die natürlichen Ressourcen auswirken, untersucht das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT seit mittlerweile 13 Jahren. Veröffentlicht werden die Ergebnisse in der jährlich erscheinenden Broschüre „resources SAVED by recycling“. 2019 wurden die Stoffströme Kunststoffe, Metalle, Elektroaltgeräte, Holz, Papier/Pappe/Karton sowie Glas in die Untersuchung einbezogen. Insgesamt konnten durch die ALBA Group-Geschäftsbereiche seit Beginn der Fraunhofer-Untersuchungen im Jahr 2007 weltweit rund 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Im Vergleich entspricht das circa neun Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen von 805 Millionen Tonnen des Jahres 2019.

Die vollständigen Studienergebnisse finden Sie auf dem Informationsportal www.resources-saved.com.

Über Fraunhofer UMSICHT:

Das Fraunhofer UMSICHT ist Wegbereiter in eine nachhaltige Welt durch Bereitstellung und Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in Unternehmen, Gesellschaft und Politik. Das engagierte UMSICHT-Team erforscht und entwickelt gemeinsam mit Partnern nachhaltige Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, die begeistern. Die Balance

von wirtschaftlich erfolgreichen, sozial gerechten und umweltverträglichen Entwicklungen steht dabei im Fokus. Das Institut hat Standorte in Oberhausen, Willich und Sulzbach-Rosenberg. Das Fraunhofer UMSICHT erwirtschaftete im Jahr 2019 mit einer Belegschaft von 529 Personen einen Umsatz von mehr als 49,4 Millionen Euro.

Als eines von 74 Instituten und Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, der führenden Organisation für angewandte Forschung in Europa, ist das Fraunhofer UMSICHT weltweit vernetzt und fördert die internationale Zusammenarbeit.

Weitere Informationen zu Fraunhofer UMSICHT unter www.umsicht.fraunhofer.de.

Über die ALBA Group:

Die ALBA Group ist mit ihren beiden Marken ALBA und Interseroh in Deutschland und Europa sowie in Asien aktiv. Im Jahr 2019 erwirtschafteten ihre Geschäftsbereiche einen Umsatz von 2,0 Milliarden Euro und beschäftigten insgesamt rund 8.800 Mitarbeiter. Damit ist die ALBA Group einer der führenden Recycling- und Umweltdienstleister sowie Rohstoffversorger weltweit. Durch die Recyclingaktivitäten der ALBA Group konnten allein im Jahr 2019 mehr als 4,2 Millionen Tonnen Treibhausgase im Vergleich zur Primärproduktion und 32,3 Millionen Tonnen Primärrohstoffe eingespart werden.

Weitere Informationen zur ALBA Group finden Sie unter www.albagroup.de.

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Über Interzero:

Interzero ist einer der führenden Dienstleister rund um die Schließung von Produkt-, Material- und Logistikkreisläufen sowie Innovationsführer im Kunststoffrecycling mit der größten Sortierkapazität Europas. Unter dem Leitgedanken „zero waste solutions“ unterstützt das Unternehmen über 50.000 Kunden europaweit beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wertstoffen und hilft ihnen so, ihre eigene Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern und Primärressourcen zu schonen.

Mit rund 2.000 Mitarbeiter*innen erzielt das Unternehmen einen Umsatz von über einer Milliarde Euro (2021). Durch die Recyclingaktivitäten von Interzero konnten lt. Fraunhofer UMSICHT allein im Jahr 2022 eine Million Tonnen Treibhausgase im Vergleich zur Primärproduktion und über 8,7 Millionen Tonnen Primärrohstoffe eingespart werden. Als Vorreiter für zirkuläre Wirtschaft ist Interzero Träger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024 sowie dem zugehörigen Sonderpreis im Transformationsfeld „Ressourcen“. Weitere Informationen finden Sie unter www.interzero.de.

Bitte beachten Sie auch unser Onlineportal mit Informationen rund um die Themen Rohstoffe und Recycling: www.recyclingnews.de.

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